Sanieren

Sanieren

Während die Durchführung der Dichtheitsuntersuchung in der Entwässerungssatzung und in DIN-Normen exakt geregelt ist, ist die Auswahl einer geeigneten Sanierungsmethode vom Einzelfall abhängig. Viele Aspekte  sind zu berücksichtigen, wie zum Beispiel:

  • Schadensumfang und –art
  • Zugänglichkeit
  • Leitungstiefe
  • Abtrennung von Niederschlagswasser (so weit eine Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang vorliegt)
  • Möglichkeit zur Stilllegung von Entwässerungsgegenständen
  • Alter der Leitungen und Schächte
  • Grundwasserstand
  • Kosten, Kooperations- und Koordinationsmöglichkeiten zum Beispiel mit Nachbarn
  • Wunsch nach langfristiger oder provisorischer Sanierung

Es ist nicht möglich, allgemein gültige Regeln aufzustellen. Im Zweifelsfall sollte immer ein Ingenieurbüro bzw. eine Fachfirma hinzugezogen werden.
Ein gutes Sanierungskonzept ist von entscheidender Bedeutung für eine wirtschaftliche Lösung und für einen dauerhaften Sanierungserfolg.

Welche Möglichkeiten bei der Sanierung gibt es?

Grundsätzlich lässt sich die Sanierung von Abwasserleitungen in drei wesentliche Kategorien unterteilen, die sich in Qualität, Preis und Haltbarkeit deutlich voneinander abgrenzen:

Reparatur

Von Reparatur ist immer dann die Rede, wenn Maßnahmen zur Behebung von örtlich begrenzten Schäden angewandt werden. Dabei kann kostengünstig, meist ohne große Einschränkung im Betrieb, ein partieller Schaden behoben werden. Reparaturverfahren sind in ihrerAnwendung jedoch begrenzt (Art und Umfang des Schadens) und  weisen eine relativ kurze Nutzungsdauer von 5 – 10 Jahren auf. Reparaturverfahren sind beispielsweise

  • Kurzliner (Abdichtungsverfahren)
  • Roboterverfahren
  • Flutungsverfahren (Injektionsverfahren)
Renovierung

Renovierungsverfahren finden sowohl bei örtlich begrenzten als auch bei umfangreicheren Schäden Anwendung. Dabei können häufig mehrere Einzelschäden mit einem Verfahren saniert werden, weshalb die Anwendung solcher Verfahren wirtschaftlich am attraktivsten ist. Ja nach Örtlichkeit und gewählter Technik kann auf Grbaungsarbeiten verzichtet werden. Die Nutzungsdauer liegt dabei bei über 50 Jahren. Beispiele für Renovierungsverfahren sind

  • Schlauchliningverfahren (sog. „Inliner“)
  • Wickelrohrverfahren (im GEA-Bereich unüblich)
  • Rohrstrangverfahren
Erneuerung

Die Erneuerung von Schächten und Rohrleitungen erfolgt in der Regel in offener Bauweise. Dabei können in der Regel alle Schadensarten behoben werden. Auch kann bei einer Erneuerung in offener Bauweise von der bestehenden Trassen abgewichen werden. Mit modernster Technik kann eine Erneuerung von Rohrleitungen auch in geschlossener Bauweise, z.B. durch sogenanntes Berstlining, durchgeführt werden.

Zwar bringt eine Erneuerung von Leitungen und Schächten in offener Bauweise einen Eingriff in den Baugrund und eine Beeinträchtigung der Oberfläche mit sich, der Sanierungserfolg der Maßnahme ist, bei fachgerechter Bauausführung, jedoch gesichert.